Rezension “Views”

Rezensionsexemplar

Produktinformationen:

  • Autor*in: Marc-Uwe Kling
  • Seitenanzahl: 272 Seiten
  • Verlag: Ullstein Verlag
  • ISBN: 978-3550202995
  • Preis: 19,99€ (Gebundene Ausgabe), 15,99€ (eBook), 9,95€ (Hörbuch)

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Klappentext:

Ein schockierendes Verbrechen – und alle werden es sehen

Die 16-jährige Lena Palmer verschwindet spurlos. Drei Tage später taucht sie in einem verstörend brutalen Video wieder auf, welches in atemberaubendem Tempo viral geht. 

BKA-Kommissarin Yasira Saad soll Lena finden und die Täter identifizieren. Ihr bleibt wenig Zeit, denn schon gibt es erste gewalttätige Demonstrationen in deutschen Städten. Eine rechtsradikale Gruppierung namens »Aktiver Heimatschutz« gewinnt rasant an Zulauf. Kann Yasira die Täter verhaften, bevor der Lynchmob zuschlägt und der Rechtsstaat zu wanken beginnt? 

Meine Meinung:

Vorab vielen Dank an den Hörbuch Hamburg Verlag und Netgalley für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

Man sieht es überall und ich habe schon so viel Gutes darüber gehört. Die Buchrückseite gibt leider nicht viel her, um was es in dem Buch geht, aber ich wollte mich dementsprechend einfach überraschen lassen. Und ich kann euch sagen: ich wurde positiv überrascht.

Ich will gar nicht zu viel vorwegnehmen, da es für mich ein Erlebnis war das Buch zu lesen ohne wirklich zu wissen um was es gehen wird, deswegen wird diese Rezension vermutlich kürzer als meine sonstigen werden.

Mir hat vor allem der Bezug zur aktuellen Zeit sehr gefallen. Das gab mir beim Lesen das Gefühl als würde ich eine spannende Zeitungsreportage lesen. Doch durch den Blickwinkel der Protagonistin, Kommissarin , wurde die Geschichte lebendig.

Die Ereignisse, denen in diesem Kriminalfall auf die Schliche gekommen wird, konnte man durch die Gefühlslage noch einmal deutlicher nachempfinden. Auch die Sorgen und Ängste konnte man als unbeteiligter Leser gut nachvollziehen und mir lief es beim Lesen nicht nur einmal kalt den Rücken herunter.

Wie schon angesprochen gefielen mir auch die diversen Bezüge zur jetzigen Zeit. Der Autor hat sich mit verschiedenen Thematiken, und auch Problematiken, beschäftigt und sich im Bezug auf die Geschichte auch mit Ausdrücken und Neuheiten der Jugend befasst. Lediglich der Schluss war zu abrupt und ich hätte mir noch ein paar Seiten mehr gewünscht.

Alles in Allem war dies mal wieder ein guter Krimi, der mich von der ersten Seite an fesseln konnte und ich werde definitiv wissen wollen wie es weiter geht! Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Gelesen vom 21.08.2024 bis 26.08.2024

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

Rezension “Magical Fries”

Rezensionsexemplar

Produktinformationen:

  • Autor*in: Marie Graßhoff
  • Band 4
  • Seitenanzahl: 640 Seiten
  • Verlag: Bastei Lübbe Verlag
  • ISBN: 978-3404209880
  • Preis: 18,00€ (Taschenbuch), 9,99€ (eBook)

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Klappentext:

Crew arbeitet für den privaten Sicherheitsdienst von Mr. Jones – dem Milliardär und Besitzer der weltbekannten Restaurant-Kette Magical Fries. Dass Crew nach einer Beförderung nun durch die ganze Welt reisen soll, um Gewürze für Pommes zu sammeln, hinterfragt er bei seinem Gehalt nicht. Aber sein neuer Kollege Lennon, der Sohn von Mr. Jones, macht ihm seinen Job nicht eben leicht.
Als Crew erfährt, dass Jones überzeugt ist, die perfekte Würzmischung würde ihm die göttliche Fähigkeit verleihen, seine verstorbene Frau wiederzubeleben, setzt er die Mission aus Mitgefühl fort. Zumal er und Lennon unerwartet Hilfe von einer mächtigen Göttererbin namens Chae bekommen. Doch keiner der drei ahnt, dass sie bei ihrer Suche auf einen Gegner treffen, der sie nicht nur körperlich an ihre Grenzen bringt, sondern ihr ganzes Weltbild zerrüttet.

Meine Meinung:

Vorab vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag und Netgalley für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

Happy Releaseday!

Es war (mal wieder) PHÄNOMENAL! Ich wiederhole: PHÄ-NO-ME-NAL!! Ob ich das 600 Seiten Buch an einem Tag durchgelesen habe? Darauf kannst du wetten. Und ich hätte auch liebend gerne noch 600 weitere Seiten gelesen.

Wenn mich jemand nach meinem Lieblingsbuch fragt, ist je nach Stimmung (und Hungergefühl) mindestens eins der Food Universe-Bücher dabei. Und auch Magical Fries hat es nach ganz oben auf die Liste geschafft. Wie auch schon seine Vorgänger finde ich nicht nur die Idee mit dem Essen unglaublich einfallsreich, sondern auch die Handlung und die Charaktere sind so komplex und einzigartig.

Um das Buch gebührend zu zelebrieren, habe ich mir mittags sogar Pommes gemacht, aber nachdem ich von den herrlichen Mischungen gelesen habe, kamen mir meine eigenen doch etwas fad rüber. Dennoch fühlte mich dadurch mitten im Geschehen. Denn es geht einfach um Pommes? Und gibt es eine bessere Beilage (und natürlich auch Hauptgang) als Kartoffelspalten?

Bei der Kräutersuche musste ich tatsächlich auch gleich an Videospiele denken, wenn auch eher an Dreamlight Valley als an Red Dead Redemption. Ich fand die Suche nach ihnen und alles damit verbundene einfach spannend und, ohne groß zu spoilern, war auch der auftauchende Gegner interessant und gut ausgearbeitet.

Besonders unser Protagonist Crew Davis wuchs mir mit jeder Seite immer mehr ans Herz und die vagen Andeutungen zu seiner Vergangenheit haben natürlich auch zum Weiterlesen beigetragen. Ähnlich wie auch schon die Protagonisten in den vorherigen Bänden scheint er nach außen hin sehr taff, hat innerlich allerdings mit den Dämonen seiner Vergangenheit zu kämpfen. Und diesen kommen wir nach und nach auf die Schliche und wachsen dementsprechend mit Crew.

Vielleicht eine kontroverse Meinung, aber ich mochte Lennon von Anfang an. Mir war sofort klar, dass seine große Klappe und seine unliebsame Art eine Art Schutzmechanismus sind und es war einfach toll seine Entwicklung mitzuverfolgen.

Auch Chae war eine Ergänzung, die die Geschichte noch einmal abgerundet hat. Und auch ihre Vergangenheit warf einige Fragen und Ungereimtheiten auf, die mich im Laufe des Buches mal mehr und mal weniger schockiert haben.

Generell fand ich das Buch trotz seines Umfangs und der umfassenden Handlungen einfach zu lesen und vor allem die Entwicklung der Charaktere haben mich in diesem Band sehr überrascht. Wie unscheinbar Graßhoff es geschafft hat die Personen miteinander zu verknüpfen und wie sehr sich diese nach und nach gegenüber dem jeweils anderen geöffnet haben, so dass es beim Lesen gar nicht auffiel.

Was ich auch an dieser Reihe liebe und auch in diesem Band nicht gefehlt haben, waren die ganzen Twists. Fast wie in einem Krimi rätselte man mit und versuchte den Gegner zu finden und zu überwältigen, doch immer wieder passieren unvorhersehbare Wendungen, die die eigenen Vermutungen schnell über Bord werfen.

Wenn ihr dieses Wochenende also noch nichts vorhabt und, wie ich, Lust auf 600 Seiten Spannung, Action und einen Hauch Liebe habt, rennt schnell zur nächsten Buchhandlung und holt euch ein druckfrisches Exemplar Magical Fries und macht euch am besten eine Ladung Pommes dazu!

Gelesen am 26.09.2024

Bewertung: 5 von 5 Sterne

Rezension “Trial of the Sun Queen”

Rezensionsexemplar

Produktinformationen:

  • Autor*in: Nisha J. Tuli
  • Übersetzer*in: Paula Telge
  • Band 1
  • Seitenanzahl: 416 Seiten
  • Verlag: Droemer Knaur Verlag
  • ISBN: 978-3426448274
  • Preis: 18,00€ (Taschenbuch), 12,99€ (eBook), 9,95€ (Hörbuch)

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Klappentext:

Ein goldenes Reich, eine knallharte Außenseiterin und ein tödlicher Wettkampf um die Hand des Sonnenkönigs: Rache, Sex und fatale Intrigen am Hof der Fae!

Nach zwölf langen Jahren im Kerker des Aurorakönigs hat Lor nur ein Ziel: dem grausamen High Fae jeden einzelnen Moment ihres Elends heimzuzahlen und mit ihren Geschwistern zu fliehen. Als sie gegen jede Wahrscheinlichkeit – und gegen alle Regeln – an den Hof des rivalisierenden Sonnenkönigs gelangt, scheint ihre Rache in greifbarer Nähe. Denn Lor wurde auserwählt mit neun anderen Tributen um die Hand des äußerst attraktiven Königs zu kämpfen und den Thron an seiner Seite zu erklimmen. Nur wenn ihr das gelingt, ist sie frei und kann ihre Familie retten. Doch um den Sonnenkönig für sich zu gewinnen, muss Lor erst einmal die tödlichen Wettkämpfe und intriganten Spiele am Hofe der Fae überleben. 

Meine Meinung:

Vorab vielen Dank an den argon Hörbuch Verlag und Netgalley für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.

Zuallererst muss ich sagen, dass das Buch schon optisch einen klasse Eindruck macht. Sowohl das Cover als auch der Farbschnitt sind ein wahrer Hingucker im Regal, sodass ich mir das Buch nach der Hörprobe auch als Taschenbuch gekauft habe.

Der Anfang hat mich in die 1945er-Jahre zurückversetzt. Der Kerker, in dem Lor sitzt, hat mich vom Gefühl her sehr an Konzentrationslager erinnert und mir jagte ein eiskalter Schauer nach dem nächsten über den Rücken. Dadurch erhielt man als Leser allerdings einen guten Einblick in ihr bisheriges Leben und was Lor bisher durchmachen musste. Somit konnte man ihre Rachegefühle nachvollziehen und warum es ihr wichtig ist die Wettkämpfe um den König zu gewinnen. Für mich kam sie auf jeden Fall wie eine sehr taffe und vielleicht teilweise zu sturköpfige Frau vor, die gerne ihren Willen umsetzen will, jedoch für ihre Ziele kämpft.

Nachdem sie nun die Chance bekommen hat, brauchte sie etwas, um sich daran zu gewöhnen. Ihr Hass auf den König konnte man durch die Einblicke in ihre Vorgeschichte gut nachempfinden, aber man merkt, dass ihr Familie und Freunde wichtiger sind. Die Zeit bis zum ersten Zusammentreffen hat sich etwas gezogen, was meinen Lesefluss allerdings nicht weiter gestört hat. Das Zusammentreffen mit dem König hatte es aber in sich. Die Dynamik zwischen den Personen war spannend zu beobachten und ich machte die Geschichte nur umso interessanter.

Da ich ein großer Fan von Akademie- oder Wettbewerbsbüchern bin, habe ich mich auch bei diesem Band sehr auf den Wettstreit zwischen den Anwärterinnen gefreut. Und auch hier wurde ich wieder nicht enttäuscht und die Wettkämpfe drehten sich sowohl um Kraft als auch um Köpfchen. Da Lor nur durch einen Zufall hier landete, hatte sie es schwerer als die anderen, aber es war interessant zu lesen wie sie sich durchkämpfte und das Beste herauszuholen versuchte.

Auch bekamen wir einiges vom König selbst mit und hier muss ich leider sagen, dass es sich das erste Mal sehr komisch angefühlt hat, dass er so alt ist und doch so jung aussieht. Normalerweise habe ich nur das Bild eines jungen Mannes im Kopf, in diesem Buch wurde mir das Alter jedoch sehr bewusst. Wobei ich nicht sagen kann, ob ich dies positiv oder negativ finde. Bisher hege ich aber durch Lors Sichtweise noch Skepsis gegenüber Atlas, weshalb ich noch sehr vorsichtig bei ihm bin.

Auch von Nadir haben wir einen kurzen Einblick bekommen, allerdings kam er zu wenig vor als dass ich mir eine Meinung über ihn bilden kann.

Insgesamt hat mich die Geschichte sehr überrascht und ich habe aus diesem (und dem ästhetischen) Grund habe ich es mir gerne auch noch zum Anschauen besorgt und kann nur jedem dieses Buch empfehlen. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band und bin auch hier erstaunt, dass die nächsten Bände in einem Zeitabstand von einem Vierteljahr erscheinen.

Gelesen vom 01.03.2024 bis 05.03.2024

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

Rezension “Der Totenarzt”

Rezensionsexemplar

Produktinformationen:

  • Autor*in: Chris Carter
  • Übersetzer*in: Sybille Uplegger
  • Band 13 (können unabhängig voneinander gelesen werden)
  • Seitenanzahl: 432 Seiten
  • Verlag: Ullstein Verlag
  • ISBN: 978-3548064482
  • Preis: 12,99€ (Taschenbuch), 10,99€ (eBook), 9,95€ (Hörbuch)

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Klappentext:

Schließ deine Augen und bitte um einen schnellen Tod 

Bei der Autopsie eines Verkehrsopfers entdeckt Gerichtsmedizinerin Dr. Hove etwas Seltsames. Tödliche Wunden unter der Haut, die nicht vom Unfall stammen können. Sie ist auf das Werk eines Serienkillers gestoßen. Unbemerkt und mit enormer Expertise lässt er jeden seiner brutalen Morde wie ein zufälliges Unglück aussehen. Dr. Hove meldet ihren Verdacht Robert Hunter und Carlos Garcia vom LAPD Ultra Violent Crimes Unit. Die Detectives stehen vor einem Problem. Wie ermittelt man in einer Mordserie, wenn die Opfer nicht bekannt sind? Wie fängt man einen Killer, wenn es keinen Tatort gibt? Wie stellt man einen sadistischen Jäger, der ausgesprochen vorsichtig vorgeht? Wie hält man einen Unsichtbaren auf, dessen Existenz nicht zu beweisen ist? 

Meine Meinung:

Vorab vielen Dank an den SAGA Egmont Verlag und Netgalley für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.

Dies war mein erster Hunter und Garcia Fall und ich bin positiv überrascht. Nachdem Chris Carter in aller Munde ist, habe ich davor schon etwas von ihm gelesen, allerdings hat er mich da noch nicht überzeugen können. Anders verhält es sich mit diesem Buch. Die Geschichte hat definitiv Lust auf mehr gemacht.

Nachdem es der zwölfte Band aus einer Reihe ist hatte ich die Befürchtung, dass ich Zusammenhänge nicht ganz verstehen oder die Dynamik zwischen den Ermittlern nicht begreifen kann. Allerdings wurde sehr viel erklärt und ich konnte auch schnell die Charakterzüge der beiden Polizisten erkennen.

Das Buch beginnt allerdings mit dem Zusammentreffen des Opfers auf den Täter. Dies gibt uns schon einen Einblick darauf wie blutig es zugehen wird. Die Idee als solche hat mir auf jeden Fall Gänsehaut vermittelt und mir ein Gefühl einer Horrorfilmszene gegeben. Leider fand ich den Buchtitel nicht ganz passend für den Täter.

Im Laufe des Buches konnte man gut miträtseln und man stieß immer wieder auf neue Spuren, wodurch der Spannungsbogen konstant hoch war. Auch wenn ich die zwei Ermittler erst kennengelernt habe, konnte man gut mit ihnen mitfühlen und deren Vorgehen nachvollziehen.

Nachdem wir dem Täter nach und nach auf die Schliche kommen und mehr von seiner Vergangenheit erfahren, muss ich zugeben, dass ich im Laufe der Geschichte auch ein wenig an Sympathie entwickelt habe. Seine Geschichte war glaubwürdig und verstörend zugleich, was in mir einen wirklichen Konflikt ausgelöst hat.

Teilweise fand ich die einzelnen Szenen etwas zu kurz, da hätte ich mir gerne etwas mehr Einblick erhofft, aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Insgesamt hat mich das Buch allerdings sehr überzeugen können und ich freue mich schon darauf einen weiteren Fall mit Hunter und Garcia lösen zu
können!

Gelesen vom 26.08.2024 bis 29.08.2024

Bewertung: 5 von 5 Sterne

Rezension “Wenn das Kind in dir noch immer weint”

Rezensionsexemplar (Bildquelle)

Produktinformationen:

  • Autor*in: Melanie Pignitter
  • Seitenanzahl: 194 Seiten
  • Verlag: Gräfe und Unzer Verlag
  • ISBN: 978-3833891953
  • Preis: 19,99€ (Gebundene Ausgabe), 16,99€ (eBook), 9,95€ (Hörbuch)

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Klappentext:

Dies ist ein einzigartiger und gänzlich neuartiger Ansatz zur Heilung des Inneren Kindes. Die bekannte Mentaltrainerin und Bestsellerautorin Melanie Pignitter schafft nicht nur die psychologische Basis, um Wunden aus der Kindheit zu verstehen. Sie zeigt auch wirksame Übungen und Tools für die Heilungsarbeit. Und sie geht noch einen bedeutenden Schritt darüber hinaus, indem sie eine ganz besondere Verbindung zum Leser aufbaut. So spricht sie das innere Kind direkt emotional an. Reparenting – also heilsames Nachbeeltern – kann geschehen. Die so sehr vermisste elterliche Liebe kann direkt beim Lesen erfahren werden. Ein tiefgreifend veränderndes Buch!

Meine Meinung:

Vorab vielen Dank an den Gräfe und Unzer Verlag und Netgalley für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

Gleich zu Beginn kann ich sagen, dass ich das Hörbuch gleich noch einmal gehört und mir das Buch gekauft habe, weil ich einfach komplett überzeugt worden bin. Meinen liebsten habe ich es auch schon empfohlen und ausgeliehen.

Seit ein paar Monaten beschäftige ich mich nun expliziter mit meiner Vergangenheit und stoße häufig noch auf Fragezeichen, die ich nicht beantworten, oder Löcher, die ich nicht füllen kann. Mit diesem Buch gab mir die Autorin einige Anhaltspunkte, die ich Gedanken und Gefühle zuordnen konnte und mir auf meiner Reise zu mir selbst halfen.

Anders als andere Ratgeber beschreibt sie nicht nur Gegebenheiten und erklärt sie aus psychologischer Betrachtungsweise, sondern sie gibt auch sogenannte „Healing to Go“s mit, bei denen man sich mit seinem inneren Kind verbinden kann. Dadurch entsteht nicht nur eine Bindung zu seinem jüngeren Ich, sondern zudem auch zu diesem Buch.

Es kam ein paarmal vor, sowohl beim ersten als auch zweiten Lesen, dass bei mir Tränen geflossen sind. Teilweise musste ich auch auf Pause drücken, um meine aufgestiegenen Emotionen verarbeiten zu können. Pignitters einfühlsame und empathische Worte gingen mir einfach so ans Herz, dass ich diese auch gar nicht zurückhalten wollte.

Während des Lesens habe ich mich so wohl und so verstanden gefühlt wir schon lange nicht mehr. Ich habe mich in mehreren der Situationen, Liebessprachen oder Glaubenssätze wiedergefunden und vor mir haben sich ganz neue alte Wege aufgetan, die ich nun (zurück) gehen und aufarbeiten kann.

Dieses Buch wurde mit so viel Verständnis, Kompetenz und Einfühlungsvermögen geschrieben, dass es mir schon fast so vorkommt, als hätte ich mit der Autorin selbst gesprochen. Die Erklärungspassagen wurden sehr ausführlich und verständlich geschrieben und die Texte an unser inneres Kind mit so viel Fürsorge, Liebe und Achtung.

Ein wirklich unglaublich tolles und praktikables Buch, wenn man sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen und Wunden und Missverständnisse aus der Kindheit und Jugend aufarbeiten möchte. Auch wenn man nicht von heute auf morgen mit allem im Reinen sein kann, fühle ich mich nach diesem Buch doch mehr mit mir verbunden und kann auch geliebte Menschen besser verstehen. Eine klare Kaufempfehlung von mir!

Gelesen vom 13.05.2024 bis 14.05.2024

Bewertung: 5 von 5 Sterne

Rezension “Medusa – Verdammt lebendig”

Rezensionsexemplar (Bildquelle)

Produktinformationen:

  • Autor*in: Lucia Herbst
  • Seitenanzahl: 352 Seiten
  • Verlag: Piper Verlag
  • ISBN: 978-3492506168
  • Preis: 18,00€ (Taschenbuch), 4,99€ (eBook), 9,95€ (Hörbuch)

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Klappentext:

Ich, die Gorgone Medusa, erzähle meine Geschichte. Götterfantasy aus der griechischen Sagenwelt. SERAPH 2023 in der Kategorie »Bestes Debüt«!

»Ich bin ich selbst, und ich habe Macht. Die einzige, die ich mir jemals gewünscht habe. Die über meinen Körper.«

Köln, in der Gegenwart. Medusa lebt. Jahrtausendelang musste sie sich vor den Göttern und Menschen verstecken. Sie hat es satt, das Monster ihrer eigenen tragischen Geschichte zu sein, und wagt das Undenkbare: Sie stellt Poseidon und Athene, die Götter des Olymps, die sie zum Monster gemacht haben, vor ein internationales Göttergericht. Dieser unerhörte Vorfall sorgt unter den Unsterblichen dieser Welt für einen Aufruhr, denn Medusa ist nicht die Einzige, die etwas zu sagen hat gegen die Ungerechtigkeiten der Götterwelt …

Meine Meinung:

Vorab vielen Dank an den SAGA Egmont Verlag und Netgalley für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

Nach Büchern wie diesem weiß ich jedes Mal wie sehr ich Neuerzählungen der griechischen Mythologie doch liebe! Ich kann schon zu Anfang an sagen, dass ich die weiteren zwei Bände der Autorin auf jeden Fall lesen werde.

Anfangs dachte ich noch, dass das Geschehen mehr in der Gegenwart spielt, aber davon bekam man dann doch wieder weniger mit. Nichtsdestotrotz fand ich die Geschichte wirklich unglaublich spannend, dadurch dass sie die meiste Zeit aus einem Prozess bestand.

Durch diese juristische Atmosphäre könnte man meinen, dass die Geschichte etwas eintönig wirkte, aber dies war zu keinem Zeitpunkt der Fall. Nicht nur machten die Charaktere die Handlung lebendig, auch die Taten einzelner Mitwirkender brachten immer wieder neue Wendungen mit sich.

Generell wusste ich nie, wem man vertrauen konnte, wer es nur gut mit Medusa meinte und wer doch mehr in den Konflikt verstrickt war als gedacht. Genau das hat dem Buch die nötige Spannung verliehen, weshalb ich unbedingt immer weiterhören wollte. Nicht nur gab es Liebe zwischen den Personen, auch Intrigen und Mordanschläge wurden gesponnen.

Ein außergewöhnliches Highlight, das dieses Buch von anderen Medusa-Neuerzählungen abhebt, ist die Einführung einer weiteren Glaubensrichtung. So habe ich das noch nie gelesen und ich finde, dass die beiden Mythologien sich sehr gut ergänzt haben.

Wie schon gesagt, kann ich das Buch jedem weiterempfehlen, der sich für griechische Mythologie interessiert. Wer zusätzlich noch ein Fan der Medusa ist wie ich, der wird sich noch mehr an dieser Geschichte der Gorgone erfreuen. Die zwei weiteren Bände ziehen dann hoffentlich auch ganz bald bei mir ein!

Gelesen vom 22.05.2024 bis 28.05.2024

Bewertung: 5 von 5 Sterne

Rezension “Fenster in der Nacht”

Rezensionsexemplar (Bildquelle)

Produktinformationen:

  • Autor*in: Neal Shusterman
  • Graphiker*in: Andrés Vera Martínez
  • Übersetzer*in: Alexandra Ernst
  • Seitenanzahl: 256 Seiten
  • Verlag: Loewe Graphix
  • ISBN: 978-3743216877
  • Preis: 22,00€ (Gebundene Ausgabe), 16,99€ (eBook)

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Klappentext:

Man sagt: Wenn eine Tür geschlossen wird, dann öffnet sich ein Fenster!
Ein Fenster führt in Welten jenseits des Terrors.
Ein Held aus Asche bewahrt Unzählige vor den Gaskammern.
Die Macht der Märchen begegnet den Mächten des Bösen .
Der Stab des Moses führt Tausende in die Freiheit.
Wie es hätte sein können …

Eine ergreifende Graphic Novel über die Hoffnung im Holocaust
Neal Shusterman, Gewinner des National Book Awards, erzählt fünf Geschichten über die Shoah. Er erzählt von Träumen, wo träumen nicht mehr möglich ist, und lässt Augenblicke echten menschlichen Mitgefühls aufleuchten. Denn die Kraft der Vorstellung ist unser mächtigstes Werkzeug für die Zukunft, auch wenn wir die Vergangenheit nicht ändern können. In einer Zeit des wiederauflebenden Antisemitismus setzt der Bestsellerautor, der selbst jüdischer Abstammung ist, ein Zeichen gegen Hass und Gewalt. Die bewegendste Graphic Novel über den Holocaust seit Art Spiegelmans Maus.

Meine Meinung:

Vielen Dank an den Graphix Loewe Verlag und Netgalley für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

Ein Buch, das etwas außerhalb meiner Comfort-Zone liegt. Aber auch nur etwas, da in dieser Graphic Novel dann doch ein etwas größerer Hauch von Magie liegt. Ich finde es immer sehr wichtig, dass über diese grausame Zeit gesprochen und aufgeklärt wird und mithilfe dieses Buches werden sicher auch jüngere und „lesefaule“ Mitmenschen angesprochen werden.

Ich glaube, ich bin nicht die Einzige, der ein Schauer über den Rücken fährt, wenn man über den 2. Weltkrieg redet. Umso wichtiger finde ich es deshalb über die Zustände und Schicksale der Opfer zu reden und nicht nur über die Taten und Grausamkeiten der Täter. Und dies wurde in diesem Buch getan.

Der Zeichenstil von Vera Martínez hat etwas „Altes“ an sich und hat mich teilweise an die Zeichnungen meiner Oma erinnert, die in dieser schrecklichen Zeit aufgewachsen ist, was mir das Buch nur noch realitätsnäher brachte. Generell fand ich diesen Stil aber sehr angenehm und er hat alle dringlichen Details aufgefasst. Verbunden mit Shustermans Geschichten wurde daraus eine harmonische Geschichte, die die Schrecken des Dritten Reiches in einem magischen Umfeld zeigte.

Verschiedene Mythen und Legenden haben mich schon immer fasziniert. Aber wie hier eingebunden in eine obszöne Welt, hatte sie etwas Schönes und Grässliches zugleich. Es hat mich gefreut, dass die Geschichten alle gut endeten und die Opfer den Machenschaften entkommen konnten, was nur leider nicht immer der Realität entsprach. Dennoch fand ich es wunderbar über die Verlinkung von Sagen mit der damaligen Wirklichkeit zu lesen.

Was mich auch sehr positiv gestimmt hat, waren die historischen Erzählungen am Ende einer jeden Geschichte, die als Vorlage gedient haben und über deren Missstände und Vorgänge man aufgeklärt wurde. Das hat den Fantasy-Aspekt geschmälert und den Leser zurück in die grausame Vergangenheit gezerrt.

Für mich war diese Graphic Novel ein wirklich lehrreiches Buch, das mir auch nach Monaten des Lesens noch im Gedächtnis bleibt. Als einfache Schullektüre könnte ich sie mir auch gut vorstellen. Ich kann nur jedem empfehlen dieses Buch in die Hand zu nehmen und sich bedacht den Geschichten widmen.

Gelesen vom 02.02.2024 bis 10.02.2024

Bewertung: 5 von 5 Sterne

Rezension “The Queen Will Rise”

Rezensionsexemplar

Produktinformationen:

  • Autor*in: Marie Niehoff
  • Seitenanzahl: 432 Seiten
  • Verlag: Rowohlt Taschenbuch
  • ISBN: 978-3499011764
  • Preis: 16,00€ (Taschenbuch), 12,99€ (eBook), 9,95€ (Hörbuch)

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Klappentext:

Er ist mein König. Er ist mein Geliebter. Er ist mein Untergang …

Londons Straßen werden von Blut regiert. Nach dem gescheiterten Attentat auf Vampirkönig Benedict Tudor schlägt der Hass zwischen Menschen und Vampiren in offene Gewalt um. Florence ist als Blutbraut die menschliche Repräsentantin an Benedicts Seite und könnte eigentlich vermitteln. Doch sie wird im Tower gefangen gehalten. Ursprünglich als Rebellin ins Schloss gekommen, um den König zu töten, hat sie sich gegen ihren Willen in ihn verliebt. Und diese Liebe wird ihr nun zum Verhängnis. Denn Benedict hat von ihren Plänen erfahren, und ihr Verrat hat ihn zu einem Monster gemacht …

Meine Meinung:

Vielen Dank an den argon Hörbuch Verlag und Netgalley für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

Wie sehr habe ich mich nach dem grandiosen ersten Band auf die Fortsetzung gefreut! Leider muss ich schon jetzt sagen, dass er mich nicht so sehr wie dieser mitreißen konnte.

Diesmal konnten wir die Geschichte durch beide Perspektiven unserer zwei Protagonisten Flo und Benedikt erleben. Dadurch, dass ich im ersten Teil doch etwas Bedenken bei Benedikt Absichten hatte und ihm nicht ganz vertraut habe, wurden meine Zweifel nun aufgelöst und ich hatte einen klaren Einblick in seinen Gedankengang.

Die Fortsetzung schließt gleich an den ersten Band an, weshalb auch die Handlung weiterhin spannend bleibt und einige Fragen des vorherigen Buches sogleich beantwortet werden. Dadurch stieg man zwar gleich voller Neugierde ein, allerdings wurde dies dann etwas gedämpft, so dass man die Stimmung wieder für das Ende aufbauen konnte.

Wohingegen der erste Band von unerwarteten Wendung nur so trotzt, fand ich den zweiten Band an einigen Stellen dann doch etwas langgezogen. Tatsächlich habe ich mich auch dabei erwischt „wann geht es denn endlich weiter?“ zu sagen. Was für mich den zweiten Band dann doch hat schwächer erscheinen lassen als den ersten.

Nichtsdestotrotz mochte ich auch in diesem
Buch das Zusammenspiel zwischen Flo und Benedikt sehr. Trotz des Verrats und den verletzten Gefühlen hat man das Prickeln zwischen ihnen deutlich spüren können und ich habe bei jeder Begegnung der beiden oder jedem Gedanken an den anderen mitgefiebert. Beide haben sich zu Charakteren entwickelt, deren Reise ich gerne verfolgt habe.

Auch das Ende war wie schon im ersten Teil sehr gelungen und ich habe den Ausgang so zwar vermutet, aber dennoch war es sehr schön die Geschichte zu Ende gehen zu sehen. Obwohl die Dilogie damit ein Ende findet, hätte ich gerne noch ein oder zwei Bände mehr gelesen. Was aber sicher ist, ist, dass die Autorin definitiv noch öfter in meiner Suchleiste auftauchen wird und uns hoffentlich noch mehr Geschichten wie die von Flo und Benedikt beschert.

Gelesen vom 10.01.2024 bis 30.01.2024

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

Rezension “Hüter der Lieder”

Rezensionsexemplar (Bildquelle)

Produktinformationen:

  • Autor*in: Janine Hofeditz
  • Band 3
  • Seitenanzahl: 385 Seiten
  • Verlag: epubli
  • ISBN: 978-3754101896
  • Preis: 13,99€ (Taschenbuch), 3,99€ (eBook), 9,95€ (Hörbuch)

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Klappentext:

Nachdem er den Feen nur knapp entkommen ist, will Larkin nur noch eines: Sich im Schattenwald verkriechen und so tun, als wäre nie etwas geschehen. Doch das ist gar nicht so einfach, wenn man mit Fengards Kronprinzen vermählt ist und einen Drachen zum Adoptivsohn hat. Als plötzlich ein Greif vor der Tür steht, der sie vor einem Angriff der Feen warnt, muss Larkin sich seinen Dämonen stellen. Doch ist er noch rechtzeitig, um den drohenden Sturm zu verhindern? Und ist dem Wort eines Greifen überhaupt zu trauen?

Meine Meinung:

Vorab vielen Dank an den Saga Storify Verlag und Netgalley für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

Ich Spezialist muss gleich am Anfang sagen, dass ich nicht wusste, dass dies der dritte Band einer Reihe ist und muss ehrlich gestehen, dass ich es vor allem wegen des Covers angefragt habe. Aber um das Buch somit kurz zusammenzufassen, kann ich sagen, dass mir zwar einige Infos gefehlt haben und ich mich auch nicht ganz so gut in die Charaktere einfühlen konnte, aber ich die Geschichte wirklich sehr gemocht und auch alles verstanden habe. Ich werde die vorherigen Teile definitiv auch noch lesen!

Das war Fantasy wie ich es liebe! Eine neue übersichtliche Welt, wundersame und gefährliche Wesen und ganz viel Spannung gepaart mit einem Hauch von Liebe.

Wie schon gesagt, haben mir vor allem am Anfang ein paar Infos gefehlt und ich wäre deshalb sicher auch schneller in der Geschichte drin gewesen, allerdings ist dies kein allzu großer Kritikpunkt, da es trotzdem sehr verständlich war und die Autorin einen guten Überblick über die vergangenen Ergebnisse gab.

Vor allem das Zusammenspiel zwischen den Drachen mit den verfeindeten Greifen fand ich super spannend. Man hat das Misstrauen spüren können und dennoch auch den Stolz und den Ehrgeiz der jeweiligen Parteien, um den Machtausbau der Elfen gemeinsam zu verhindern. Es war wirklich interessant die Stellung zueinander zu erfahren und auch wie die jeweiligen Völker leben.

Allen voran war natürlich die Beziehung zwischen Larkin und Kian ein präsentes Thema. Auch, wenn die beiden nicht allzu viel Liebe austauschen, merkt man das starke Band zwischen ihnen sehr. Ihr Zusammenspiel und die Aufopferung füreinander wurde während des Buches mehrfach deutlich.

Generell konnte man erkennen, dass die Autorin die Figuren gut ausgearbeitet und starke Persönlichkeit erschaffen hat. Auch die Handlungsstränge waren klar und durchdacht, was einen zum Lesen animiert hat. Es gab genau die richtige Menge an Action, Gewalt und Blutvergießen und auch die Intrigen kamen nicht zu kurz.

Alles in allem ein wirklich guter Fantasyroman, der nach dem Lesen der vorherigen Teile sicher noch einen Stern mehr bekommen könnte. Ich freue mich aber jetzt schon darauf Larkin, Kian und auch die anderen „neu“ kennenzulernen und sehe es wohl als Prolog zum bisherigen Geschehen.

Gelesen vom 15.05.2024 bis 20.05.2024

Bewertung: 4 von 5 Sterne

Rezension “Elternabend”

Rezensionsexemplar

Produktinformationen:

  • Autorin: Sebastian Fitzek
  • Seitenanzahl: 336 Seiten
  • Verlag: Droemer Knaur
  • ISBN: 978-3426284131
  • Preis: 16,99€ (Taschenbuch), 12,99€ (eBook), 9,95€ (Hörbuch)

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Klappentext:

Stell dir vor …
… du musst eine halbe Ewigkeit auf einem Elternabend verbringen. Dabei hast du gar kein Kind!

Ein lebenskluger und hinreißend komischer Roman im Stil von Sebastian Fitzeks Nr.1-Bestseller »Der erste letzte Tag«

Sascha Nebel hat sich zur falschen Zeit am falschen Ort das falsche Auto für einen Diebstahl ausgesucht. Kaum, dass er hinter dem Steuer eines Geländewagens Platz genommen hat, zieht eine Horde demonstrierender Klimaaktivisten durch die Straße. Allen voran eine junge Frau, die den SUV mit einer Baseballkeule demoliert. Als die Polizei auf der Bildfläche erscheint, ergreifen Sascha und die Unbekannte die Flucht und platzen in den Elternabend einer 5. Klasse. Um die Nacht nicht in Polizeigewahrsam zu verbringen, bleibt ihnen keine andere Wahl: Sie müssen in die Rolle von Christin und Lutz Schmolke schlüpfen, den Eltern des 11jährigen Hector, die bislang jede Schulveranstaltung versäumten. Zwei wildfremde Menschen, zwischen denen kaum größeres Streitpotential herrschen könnte, geben sich als Vater und Mutter eines ihnen völlig unbekannten Kindes aus. Dabei ist die Tatsache, dass Hector der größte Rüpel der Schule ist, sehr schnell ihr kleinstes Problem …

Meine Meinung:

Vorab vielen Dank an den argon Hörbuchverlag und Netgalley für sie Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.


Fitzeks Schreibstil fasziniert mich jedes Mal aufs Neue. Sei es in seinen Thrillern oder auch außerhalb meiner Comfortzone. Egal wie: die Geschichte ist immer spannend aufgebaut und regt zum Weiterlesen an.

Dennoch etwas düster fand ich den Start dann doch. Es geht in diesem Buch auch um Suizidgedanken, weshalb man anfangs erstmal in das kalte Wasser geworfen wird. Wo ich Leichtigkeit und Erheiterung erwartet habe, wurde erst einmal ein sehr brisantes und folglich kriminelles Thema angesprochen. Ich muss auch sagen, dass ich dabei etwas überfordert war und nicht so ganz wusste, in welche Richtung sich alles entwickelt.

Aber nach diesem ersten Schrecken kam die Wortgewandtheit, die kleinen oder größeren Streitereien zwischen den Protagonisten und der witzige Handlungsstrang des Buches dann doch.

Sascha ist für mich ein sehr grober Mann, dem es schwer fällt sich zu tarnen oder sich in neue Situationen einzufinden. Dennoch versucht er sein Bestes und gewinnt die Leserherzen mit seiner unbeholfenen Art für sich.

Ein Elternabend sieht für mich zwar anders aus, aber die Idee des Ausfluges der Eltern hat natürlich gepasst, um die zeitliche Einordnung und die Handlungen alle unter einen Hut zu bekommen. Was mir sehr gefallen hat, war, dass Sascha sich „selbst finden musste“ und natürlich auch seinen Sohn. Da er in diese Situation hineingerutscht ist, hatte er natürlich keinerlei Infos zur Vorgeschichte der Person, deren Identität er sich angenommen hat. Wie Fitzek es schafft, ausweglos erscheinende Szenen zu schaffen und wie er seinen Charakter durch diese hindurchwindet, war nur einer der Gründe mich am Lesen zu halten.

Ich habe die Szenen sehr genossen, sehr oft geschmunzelt und auch einmal herrlich gelacht. Bis ich zu dem Schluss gekommen. Wie schon in einigen anderen Rezensionen gelesen, muss ich leider auch sagen, dass die Wendung etwas weit hergeholt war. Weswegen ich auch keine vollen fünf Sterne vergeben kann. Andererseits finde ich das Thema rund um Suizid, Ausgrenzung und Mobbing unglaublich wichtig und trotz der Tragödie finde ich es gut, dass Fitzek diese Thematiken humorvoll umschmückt und schließlich unverblümt skizziert hat.

Zwar gefallen mir seine Thriller immer noch ein Stückchen mehr als seine sonstigen Werke, aber auch mit diesem Buch hat sich Fitzek einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal verdient. Wer also kein Fan von Mord und Todschlag ist und gerne mal lacht, aber dennoch auf ernste Themen anspricht, für denjenigen ist dieses Buch die perfekte Mischung!

Gelesen vom 04.01.2024 bis 7.01.2024

Bewertung: 4 von 5 Sterne