Produktinformationen:
- Autor*in: Caroline Wahl
- Seitenanzahl: 208 Seiten
- Verlag: DuMont Verlag
- ISBN: 978-3426448274
- Preis: 24,00€ (Gebundene Ausgabe), 13,00€ (Taschenbuch) 10,99€ (eBook), 0,99€ (Hörbuch)
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Klappentext:
Tildas Tage sind strikt durchgetaktet: studieren, an der Supermarktkasse sitzen, sich um ihre kleine Schwester Ida kümmern und an schlechten Tagen auch um die Mutter. Zu dritt wohnen sie im traurigsten Haus der Fröhlichstraße in einer Kleinstadt, die Tilda hasst. Ihre Freunde sind längst weg, leben in Amsterdam oder Berlin, nur Tilda ist geblieben. Denn irgendjemand muss für Ida da sein, Geld verdienen, die Verantwortung tragen. Nennenswerte Väter gibt es keine, die Mutter ist alkoholabhängig. Eines Tages aber geraten die Dinge in Bewegung: Tilda bekommt eine Promotion in Berlin in Aussicht gestellt, und es blitzt eine Zukunft auf, die Freiheit verspricht. Und Viktor taucht auf, der große Bruder von Ivan, mit dem Tilda früher befreundet war. Viktor, der genau wie sie immer 22 Bahnen schwimmt. Doch als Tilda schon beinahe glaubt, es könnte alles gut werden, gerät die Situation zu Hause vollends außer Kontrolle.
Meine Meinung:
Vorab vielen Dank an den Dumont Audiobook Verlag und Netgalley für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.
Eine schwierige Geschichte, aber ich möchte mit dem Positivem anfangen. Ich fand die Thematik der Alkoholsucht sehr gut aufgegriffen und die Autorin hat sich gut mit diesem Thema auseinandergesetzt. Ich habe glücklicherweise keine Erfahrungen damit, allerdings konnte Wahl mir einen guten Eindruck davon vermitteln, wie es Kindern mit alkoholkranken Eltern im Alltag ergeht. Auch wurde das Thema meiner Einschätzung nach sehr sensibel aufgegriffen, wobei dennoch an der ein oder anderen Stelle das schlimmste Ausmaß aufgezeigt wurde.
Auch fand ich die Geschwisterliebe von Tilda und Ida sehr herzerwärmend und Tildas Aufopferung gegenüber ihrer Schwester tat teilweise im Herzen weh. Doch auch Ida war ein toller Charakter, der während der Geschichte eine unfassbare Entwicklung durchgemacht hat. Auch Tilda hat sich bis Ende des Buches zumindest schrittweise von ihrer Mutter lösen können.
Und nun aber zum Negativen. Ich kam mit der Schreibweise leider gar nicht klar. Ein wenig habe ich mich in die Schulzeit zurückversetzt geglaubt und hatte das Gefühl einen langweiligen Roman zu lesen. Das hat mir mein Hörerlebnis leider nicht sehr schmackhaft gemacht.
Des weiteren fand ich auch die Verharmlosung von Drogen ein unglaublich kritisches Thema. Auch wenn ich schon den Umgang mit Alkohol in Büchern und auch im realen Leben nicht gutheiße, fand ich die Relativierung von Drogen wie LSD leider sehr unangebracht. Das Buch ließ erscheinen, dass das einnehmen stärkerer Drogen am Wochenende ganz normal sei und keinerlei Schäden oder negativen Auswirkungen hätte. Das ging für mich wirklich gar nicht.
Auch gab es in Tildas Vergangenheit einen Unfall, bei dem ein Freund ums Leben kam. Als dann Viktor, der Bruder des Freundes, auftauchte veränderte sich etwas in ihrem Leben. Allerdings fand ich die Annäherung der beiden entweder viel zu voreilig und überstürzt oder gänzlich unnahbar. Leider konnte ich zu Viktor keinerlei Bindung aufbauen und auch mit Tilda fiel es mir sehr schwer. Auch kamen mir während des Lesens einige Fragen auf, die meiner Meinung nur teilweise oder gar nicht geklärt wurden.
Ich habe mich mehr oder weniger durch das Buch gekämpft, da ich die Thematik sehr interessant fand und die Handlung gut verfolgen konnte. Allerdings habe ich bis zum Schluss gehofft auch bei Tilda eine Entwicklung mitverfolgen zu können und nicht nur bei ihrer kleinen Schwester. Es war kein Buch, das ist gänzlich schlecht fand, nichtsdestotrotz würde ich es nicht noch einmal lesen wollen.
Gelesen vom 30.08.2024 bis 06.09.2024
Bewertung: 2 von 5 Sterne