Rezension “Ein Sommer und ein ganzes Leben”

Rezensionsexemplar

Produktinformationen:

  • Autorin: Kristina Valentin
  • Seitenanzahl: 288 Seiten
  • Verlag: Diana Verlag
  • ISBN: 978-3453359239
  • Preis: 9,99€ (Taschenbuch), 9,99€ (eBook)

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Klappentext:

Katharina denkt an ihre Kinder, sie denkt an ihre Kunden, und viel zu selten denkt sie an sich selbst. Bis sie ihren neuen Nachbarn David kennenlernt, der sie charmant und schlagfertig zum Lachen bringt. David sitzt im Rollstuhl und schweigt über seine Vergangenheit genauso hartnäckig wie Katharina über ihren großen Schmerz. Immer wieder begegnen sich die beiden im Garten unter der alten Kastanie. Und für Katharina beginnt der überraschendste Sommer ihres Lebens …

Meine Meinung:

Ich danke dem Diana Verlag und dem Bloggerportal für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.

Ich gebe zu, dass das Genre Roman eher Neuland für mich ist und ich (falls wirklich) eher die klischeehaften Standard-Liebesgeschichten lese. Aber das Buch hat mich von außen schon sehr angesprochen und nach dem Lesen des Klappentextes war ich gespannt auf die Geschichte. Die Autorin will mit diesem Buch dem Leser das Thema Behinderung näherbringen und dabei vor allem auch auf den Alltag eingehen.

Katharina ist ein wirklich sehr realistischer Charakter, der mir anfangs aber etwas zu sehr in Selbstmitleid verfallen ist. Aber das änderte sich schnell im Laufe des Buches und man merkt, dass sie nicht perfekt ist. Sie hat einen Verlust erlebt und hat neben ihrer Arbeit noch den Teilzeitjob als Mutter. Da läuft nicht immer alles rund und oftmals etwas aus dem Ruder.

Nachdem ihre Freundin in den Urlaub fährt und sie auf ihre Unterkunft aufpasst, erhofft sie sich davon etwas Entspannung oder Erleichterung. Doch als sie auf David, ihren neuen Nachbarn, trifft, ist es mit der Entspannung vorbei. Denn David ist querschnittsgelähmt und auf seinen Rollstuhl angewiesen. Wobei Katharina wohl wie ich in ihrer Situation auch ganz unbeholfen auf seine Behinderung reagiert und nichts Falsches sagen oder machen will, kontert David mit Charisma.

Er ist ein humorvoller und erfolgreicher Mann, der mit seinem Handicap lebt. Und trotz seiner guten Laune und dem Verständnis gegenüber anderen Menschen, spürt man dennoch seine tiefe Trauer. Auch David ist kein perfektes Mensch, der dennoch versucht klarzukommen und etwas aus seinem Leben zu machen.

Die zwei harmonieren super und trotz der anfänglichen Ungewissheit finden sie zusammen und öffnen sich dem jeweils anderem Stück für Stück. Man merkt ihre Zerrissenheit und ihre Verletzlichkeit und dennoch bietet das Buch so viel Wortwitz und vor allem Wärme.

Der Schreibstil ist sehr locker und leicht und trotzdem spürt man die Ernsthaftigkeit der Thematik dahinter. Die Autorin schafft es das Thema Behinderung mit Humor und Ernsthaftigkeit auf den Tisch zu bringen ohne dabei Mitleid oder eine falsche Ansicht zu erzeugen.

Wer sich hier also einen schönen Sommerroman erträumt hat, den muss ich enttäuschen. Trotz all der vorhandenen Liebe behalte ich das Buch mit einer gewissen Ernsthaftigkeit und auch etwas Trauer im Kopf.

Gelesen vom 22.05.2018 bis 24.06.2018

Bewertung: 5 von 5 Sterne

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