Rezension “Das Nachthaus”

Rezensionsexemplar

Produktinformationen:

  • Autor*in:  Jo Nesbø
  • Übersetzer*in: Günther Frauenlob
  • Originaltitel: Natthuset
  • Seitenanzahl: 288 Seiten
  • Verlag: Ullstein Verlag
  • ISBN: 978-3550050732
  • Preis: 24,99€ (Gebundene Ausgabe), 19,99 (eBook), 9,95€ (Hörbuch)

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Klappentext:

Wer einmal im Nachthaus gewesen ist, kommt als ein anderer heraus

Als in einer Kleinstadt ein Jugendlicher verschwindet, steht der Schuldige schnell fest: Hat Richard seinen Freund Tom im Wald von einer Brücke in den reißenden Fluss gestoßen? Richard wehrt sich gegen die Anschuldigungen, doch er verstrickt sich dabei in Lügen. Niemand glaubt ihm. Dabei ist Toms Abwesenheit so ungeheuerlich, dass Richard selbst kaum noch zu atmen wagt. Seine Suche nach dem Freund führt ihn auf die dunkle Seite von Ballantyne. Dort steht das Nachthaus. Was geschah in jener Nacht?

Meine Meinung:

Vorab vielen Dank an den Hörbuch Hamburg Verlag und Netgalley für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

Mein erstes (und bisher einziges) Jo Nesbø Buch ist schon einige Zeit her, weshalb ich fast gänzlich ohne Vorwissen, beziehungsweise Erwartungen, in dieses Buch gestartet bin. Es hat recht typisch angefangen, weswegen ich den Einstieg auch erstmal nicht allzu spannend fand, wurde dann aber schnell sehr verwirrend und teilweise auch sehr brutal.

Ich war auch etwas überrascht, dass es ein Horrorbuch sein sollte. Für mich gehört es eher in die Kategorie Psychothriller. Zwar gab es wie schon gesagt einige brutalere Szenen und Wahnvorstellungen, aber nichts, das man zumindest so ähnlich aus anderen Geschichten kennt.

Richard war für mich leider kein Charakter, mit dem ich mitfühlen konnte. Er hat in der Geschichte Schreckliches erlebt und durchgemacht, aber eine Sympathie ihm gegenüber kam leider nicht zustande. Dafür waren seine Taten und Interaktionen viel zu hektisch.

Generell war ich die meiste Zeit des Lesens einfach nur verwirrt. Nesbø hat es dennoch geschafft, die Handlung so spannend zu gestalten, dass ich das Buch relativ zügig gehört habe. Dem Verlauf der Geschichte war leicht zu folgen, lediglich die Verstrickungen und Handlungen waren mir zu unübersichtlich und zu viel.

Letztendlich wurde am Schluss eine relativ plausible Erklärung abgegeben, die ich persönlich aber leider nicht sehr gelungen fand. Generell enthielt die Geschichte für mich viel zu viel hin und her und war mir persönlich einfach zu unübersichtlich gestaltet. Es war ein guter Zeitvertreib, den man gerne an einem freien Tag lesen kann, der einen aber dennoch verwirrt zurücklässt.

Nichtsdestotrotz ist ein Spannungsbogen da und man will die Auflösung wissen. Durch die verschiedenen Wendungen kann man munter miträtseln und das Interesse blieb bestehen. Ich wage mich wohl doch lieber an seine altbekannten Werke.

Gelesen vom 09.11.2023 bis 10.11.2023

Bewertung: 3 von 5 Sterne

Rezension “Miss Gladys und ihr Astronaut”

Produktinformationen:

  • Autor: David M. Barnett
  • Originaltitel: Calling Major Tom
  • Seitenanzahl: 416 Seiten
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch
  • ISBN: 978-3548289540
  • Preis: 15,00€ (Taschenbuch), 12,99€ (eBook)

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Klappentext:

Die Geschichte einer unglaublichen Freundschaft!

Die gute Miss Gladys kann sich nicht mehr alles merken, aber dieser Telefonanruf ist unvergesslich: Der Astronaut Thomas Major ist am Apparat, gerade auf dem Weg zum Mars. Er hat sich natürlich verwählt und will am liebsten gleich wieder auflegen. Aber Miss Gladys und ihre Enkel brauchen seine Hilfe. Zögerlich und leise fluchend wird der Mann im All zum Helfer in der Not. Tausende von Kilometern entfernt, führt er die drei auf seine ganz eigene Art durch schwere Zeiten, denn Familie Ormerod droht ihr Zuhause zu verlieren. Miss Gladys und ihr Astronaut brauchen einen galaktisch guten Plan …

Meine Meinung:

Ich finde es gut, dass der Protagonist Tom ein griesgrämiger Mann ist, der abgeschieden der Menschheit leben will und deswegen Astronaut geworden ist. Auch der Fehler, dass er aus Versehen bei Gladys Ormerod angerufen hat, ist eine tolle Idee und war zudem wirklich sehr amüsant.

Wie schon im Klappentext erwähnt, will Tom der Familie Ormerod mit ihrem Problem helfen – und das tausende von Kilometern entfernt. Anfangs war ich neugierig, was genau das Problem ist und im weiteren Verlauf wollte ich unbedingt wissen, wie das Problem gelöst wird und es letztendlich endet.

Das Buch war durch und durch spannend, da man nicht wusste, ob das Problem der Familie wirklich gelöst werden kann. Besonders schön fand ich auch die Ausarbeitung der Charaktere. Jeder ist auf seine Weise besonders und alle haben ihren eigenen Humor. Delil ist mir dabei besonders im Gedächtnis geblieben, da er eigentlich total übertrieben reagiert und doch werden seine Aussagen fast wie selbstverständlich angenommen, weshalb ich beim Lesen oft lachen musste.

Wie gesagt finde ich es gut, dass Tom ein Pessimist ist, wodurch man gut mitverfolgen konnte wie er sich entwickelt. Durch die Sichtwechsel konnte man auch viel über seine Vergangenheit erfahren, die teilweise alles andere als schön war. Auch Gladys ist eine interessante Frau, die leider an Demenz erkrankt.

Dadurch, dass sie allerdings sehr unüberlegt handelt, hat es auch in dieser Hinsicht sehr witzige Szenen gegeben, bei denen mir vor Lachen sogar Tränen kamen. Ellies Leben als 15-Jährige ist allerdings sehr traurig und es ist erstaunlich wie viel sie in ihren jungen Jahren schon erlebt hat, um für ihre Familie zu sorgen. Ihr kleiner Bruder James geniest den Vorteil, dass er in seiner Schule gefördert wird und deswegen auch einige Vorteile nutzen kann. Da er aber aus einer ärmlichen Gegend kommt, wird er von Mitschülern gehänselt und muss das ein oder andere Leid ertragen.

Insgesamt hat mir das Buch super gefallen, allerdings finde ich es sehr verwirrend, dass die Kapitel nicht mit den Namen der Personen beschrieben sind oder wenigstens eine Zeitangabe besitzen. Dadurch wurde das Lesen etwas erschwert, weil man manchmal erst einschätzen musste, zu welcher Person nun dieses Kapitel gehört und ob es in der Vergangenheit oder der Gegenwart stattfindet.

Gelesen vom 27.05.2018 bis 05.06.2018

Bewertung: 4 von 5 Sterne