Rezension “Fenster in der Nacht”

Rezensionsexemplar (Bildquelle)

Produktinformationen:

  • Autor*in: Neal Shusterman
  • Graphiker*in: Andrés Vera Martínez
  • Übersetzer*in: Alexandra Ernst
  • Seitenanzahl: 256 Seiten
  • Verlag: Loewe Graphix
  • ISBN: 978-3743216877
  • Preis: 22,00€ (Gebundene Ausgabe), 16,99€ (eBook)

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Klappentext:

Man sagt: Wenn eine Tür geschlossen wird, dann öffnet sich ein Fenster!
Ein Fenster führt in Welten jenseits des Terrors.
Ein Held aus Asche bewahrt Unzählige vor den Gaskammern.
Die Macht der Märchen begegnet den Mächten des Bösen .
Der Stab des Moses führt Tausende in die Freiheit.
Wie es hätte sein können …

Eine ergreifende Graphic Novel über die Hoffnung im Holocaust
Neal Shusterman, Gewinner des National Book Awards, erzählt fünf Geschichten über die Shoah. Er erzählt von Träumen, wo träumen nicht mehr möglich ist, und lässt Augenblicke echten menschlichen Mitgefühls aufleuchten. Denn die Kraft der Vorstellung ist unser mächtigstes Werkzeug für die Zukunft, auch wenn wir die Vergangenheit nicht ändern können. In einer Zeit des wiederauflebenden Antisemitismus setzt der Bestsellerautor, der selbst jüdischer Abstammung ist, ein Zeichen gegen Hass und Gewalt. Die bewegendste Graphic Novel über den Holocaust seit Art Spiegelmans Maus.

Meine Meinung:

Vielen Dank an den Graphix Loewe Verlag und Netgalley für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

Ein Buch, das etwas außerhalb meiner Comfort-Zone liegt. Aber auch nur etwas, da in dieser Graphic Novel dann doch ein etwas größerer Hauch von Magie liegt. Ich finde es immer sehr wichtig, dass über diese grausame Zeit gesprochen und aufgeklärt wird und mithilfe dieses Buches werden sicher auch jüngere und „lesefaule“ Mitmenschen angesprochen werden.

Ich glaube, ich bin nicht die Einzige, der ein Schauer über den Rücken fährt, wenn man über den 2. Weltkrieg redet. Umso wichtiger finde ich es deshalb über die Zustände und Schicksale der Opfer zu reden und nicht nur über die Taten und Grausamkeiten der Täter. Und dies wurde in diesem Buch getan.

Der Zeichenstil von Vera Martínez hat etwas „Altes“ an sich und hat mich teilweise an die Zeichnungen meiner Oma erinnert, die in dieser schrecklichen Zeit aufgewachsen ist, was mir das Buch nur noch realitätsnäher brachte. Generell fand ich diesen Stil aber sehr angenehm und er hat alle dringlichen Details aufgefasst. Verbunden mit Shustermans Geschichten wurde daraus eine harmonische Geschichte, die die Schrecken des Dritten Reiches in einem magischen Umfeld zeigte.

Verschiedene Mythen und Legenden haben mich schon immer fasziniert. Aber wie hier eingebunden in eine obszöne Welt, hatte sie etwas Schönes und Grässliches zugleich. Es hat mich gefreut, dass die Geschichten alle gut endeten und die Opfer den Machenschaften entkommen konnten, was nur leider nicht immer der Realität entsprach. Dennoch fand ich es wunderbar über die Verlinkung von Sagen mit der damaligen Wirklichkeit zu lesen.

Was mich auch sehr positiv gestimmt hat, waren die historischen Erzählungen am Ende einer jeden Geschichte, die als Vorlage gedient haben und über deren Missstände und Vorgänge man aufgeklärt wurde. Das hat den Fantasy-Aspekt geschmälert und den Leser zurück in die grausame Vergangenheit gezerrt.

Für mich war diese Graphic Novel ein wirklich lehrreiches Buch, das mir auch nach Monaten des Lesens noch im Gedächtnis bleibt. Als einfache Schullektüre könnte ich sie mir auch gut vorstellen. Ich kann nur jedem empfehlen dieses Buch in die Hand zu nehmen und sich bedacht den Geschichten widmen.

Gelesen vom 02.02.2024 bis 10.02.2024

Bewertung: 5 von 5 Sterne